Bens Anfänger-Tipp: kauft euch Point & Shoots mit Festbrennweite.

Ich kann es meinem Postfach bei Instagram entnehmen: alle stürzen sich wie wild auf jede analoge Kompaktkamera, die sie in die Finger kriegen können. Und schicken mir dann stolz ein Bild und den oft doch noch ziemlich niedrigen Preis dazu! 
Feier ich total, keine Frage – aber ich muss immer mal wieder auf den Kauf eingehen und antworten. Und die Antwort lautet immer dieselbe: Kauft nur Point & Shoots mit FESTBRENNWEITE.
Und das wissen auch die meisten, wie man unschwer am Preisunterschied bei eBay und Co. erkennen kann. Kameras mit eingebautem Zoom kosten nur einen Bruchteil von dem, was das Schwestermodell mit Festbrennweite kostet. Aus gutem Grund! 

Festbrennweiten sind wesentlich schärfer und Bildqualitativ hochwertiger.
Sie sind meist deutlich kleiner und kompakter.
Aber das wichtigste ist: da in Zoom-Optiken natürlich mehr Glas verbaut wird, sind Zooms weit nicht so lichtempfindlich wie feste Brennweiten. Und darauf, ihr lieben Beginner, kommt es an!

Warum ist eine lichtempfindliche Optik so wichtig?
Erstens: was jeder Zivilist zuerst einmal als GUTES Foto identifiziert ist lediglich der Fakt, dass das Motiv scharf ist und der Hintergrund in schöne weicher Unschärfe verschwindet. Je lichtempfindlicher die Optik, also je größer die Blende, desto unschärfer der Hintergrund.

Zweitens: analoge Kameras können Abendas nicht mal eben auf ISO 3200 gestellt werden, damit das Foto gelingt. Logisch, denn unser eingelegter Film gibt ja die ISO vor. Und Filme mit hoher ISO (800, 3200) sind TEUER und so grobkörnig, dass es nicht jedermanns Sache ist. Also wenn auch ein Film mit ISO 400 oder 200 was werden soll, dann wäre es schon gut, wenn die Optik lichtempfindlicher ist und dementsprechend viel Licht hinein lässt.

Also, lasst beim nächsten Flohmarkt-Besuch die Zooms links liegen. Und ich drücke Euch die Daumen, dass ihr ein Wahnsinns-Schnäppchen abgreift!

Liebe, Ben

ps. Für absolute Newbies, die sich fragen “Wie erkenne ich denn auf Anhieb ob eine Kamera einen Zoom oder eine Festbrennweite eingebaut hat???” -> Auf jeder Kamera sollten sich zwei Informationen wiederfinden lassen: die BRENNWEITE, zB. 35mm, und die offenste Blende, zB 1:2.8.
Wenn ihr lediglich diese beiden Zahlen aufgedruckt seht, ist es eine Festbrennweite.
Sollte sich eine weitere Zahl dazumogeln, wie zum Beispiel 24-72mm, und noch 1:2.8-5.6, dann sagt uns das, dass der Zoom-Bereich von Brennweite 24mm bis 72mm läuft und somit natürlich ein Zoom verbaut wurde.

Ben Bernschneider